Die homöopathische Behandlung der Dysmenorrhoe (schmerzhafte Menstruation)
Viele Mädchen und Frauen leiden an Dysmenorrhoe, an einer schmerzhaften, meist krampfartigen Menstruation. Welche Ursachen spielen eine Rolle? Kann Dysmenorrhoe mit Homöopathie behandelt werden? Welche Faktoren begünstigen oder verstärken schmerzhafte Menstruationen? Was sollten Frauen vermeiden und worauf sollten sie achten?
Ursachen
Die primäre oder funktionelle Dysmenorrhoe
Sie besteht seit der Menarche (1. Menstruation) und tritt zyklisch mit ovulatorischen Menstruationszyklen auf – also mit Zyklen, bei welchen ein Eisprung stattfindet. Organische Ursachen sind selten. Die Beschwerden nehmen in späteren Lebensjahren und nach einer Schwangerschaft ab. Ursächlich können Kontraktionen (Zusammenziehungen) der Gebärmutter sein, die durch Prostaglandine (Gewebshormone) ausgelöst werden. Auch Lageanomalien der Gebärmutter, Mangel an Bewegung und psychische Faktoren können eine Rolle spielen.
Die sekundäre oder erworbene Dysmenorrhoe
Sie tritt bei der erwachsenen Frau auf und geht mit nachweisbaren pathologischen Veränderungen der Unterleibsorgane einher. Eine verbreitete Ursache ist die Endometriose. Endometriose ist eine häufige, gutartige, oft schmerzhafte chronische Erkrankung, bei der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle vorkommt. Weitere Ursachen können Tumore (Polypen, Myome, etc.), chronische Entzündungen, Gebärmutterfehlbildungen oder Spiralen (Verhütungsmittel) sein.
Kann Dysmenorrhoe mit Homöopathie behandelt werden?
Viele Frauen mit schmerzhaften Menstruationen, die auf eine Hormontherapie oder die Antibabypille verzichten möchten, suchen homöopathische Hilfe. Die Erfahrung aus der Praxis zeigt, dass die primäre oder funktionelle Dysmenorrhoe sehr gut mit Homöopathie behandelt werden kann. Die Behandlung der sekundären oder erworbenen Dysmenorrhoe gestaltet sich langwieriger und schwieriger. Hier ist unbedingt Geduld angesagt und parallel zur homöopathischen Behandlung sollte unbedingt eine gynäkologische Behandlung stattfinden.
Ablauf einer homöopathischen Behandlung bei Dysmenorrhoe
Im Erstgespräch oder in der Erstanamnese findet eine genaue Befragung zum Schmerzverlauf, Zeitpunkt des ersten Auftretens, Art und Dauer der Blutung statt, egal um welche Form der Dysmenorrhoe es sich handelt. Zum Auffinden eines homöopathischen Einzelmittels sind auch Informationen über Begleitsymptome während der Schmerzen und die Beschreibung der psychischen Verfassung und Lebensumstände wichtig. Bevor Sie zur homöopathischen Behandlung kommen, sollte eine gynäkologische Abklärung stattgefunden haben.
Wichtige homöopathische Medikamente bei Dysmenorrhoe
Sehr wichtige Akutmittel, also Mittel die während der akuten Beschwerden eingesetzt werden, sind z.B. Nux vomica, Chamomilla, Magnesium phosphoricum und Colocynthis.
Konstitutionell (Verabreichung des Medikaments außerhalb der Menstruation gemäß individuellen Gesichtspunkten) werden häufig die Mittel Sepia, Lachesis, Pulsatilla, Ignatia, Tuberkulinum oder Hyoscyamus eingesetzt. Aber auch viele andere homöopathische Mittel kommen bei der Behandlung von Dysmenorrhoe in Betracht. In der Homöopathie werden Medikamente nicht gemäß Diagnosen, sondern gemäß charakteristischen, individuellen Symptomen verabreicht. Diese Symptome werden in der Erstanamnese ermittelt. Deswegen dauert eine Erstanamnese in meiner Praxis auch 2-3 Stunden.
Bei Dysmenorrhoe, die durch Tumore, wie z.B. Myome verursacht wird, spielen unter anderem die homöopathischen Mittel Thuja, Sabina, Medorrhinum und Calcium carbonicum eine große Rolle.
Folgende Faktoren verstärken Menstruationsschmerzen und sollten unbedingt vermieden werden
Nikotin, zu viel Kaffee, Schlafmangel, Stress, unregelmäßige Mahlzeiten, psychische Belastungen. Homöopathie hilft auch bei psychischen Problemen oder Krisen und Schlafstörungen, wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Die Homöopathie ist eine ganzheitliche Therapie und wirkt auf Körper, Geist und Psyche.
Worauf sollten Sie achten, wenn Sie an Menstruationsschmerzen leiden?
Ein geregelter Tagesablauf mit regelmäßigen, am besten vegetarischen oder veganen vollwertigen Mahlzeiten wirkt unterstützend und hilft Ihnen, wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Sie sollten darauf achten, ausreichend zu schlafen, am besten möglichst zur selben Zeit. Spüren Sie bewusst in sich hinein: Was möchten Ihnen Ihr Körper, Ihre Emotionen sagen?
Bitte beachten Sie, dass Beratungen und Behandlungen kostenpflichtig sind (siehe “Behandlungskosten”). Arzneimittelverschreibungen können nur auf der Grundlage von Behandlungen bzw. Anamnesegesprächen erfolgen.