Die homöopathische Notfallapotheke
Praxis für Klassische Homöopathie und Bowen-Therapie

Homöopathie für die Notfallapotheke

Was ist Homöopathie?

Der Begriff „Homöopathie“ wurde von dem Entdecker und Begründer der Homöopathie, dem deutschen Arzt Samuel Hahnemann (1755 – 1843), geprägt. Der Name „Homöopathie“ setzt sich aus den griechischen Wörtern „homoios“ (ähnlich) und „pathos“ (Leiden) zusammen und heißt also „ähnliches Leiden“.
Der Lehrsatz „Ähnliches möge durch Ähnliches geheilt werden“ („Similia similibus curentur“) stellt die erste Grundlage der Homöopathie dar. Gemäß Ullmann (2014) wurde das Ähnlichkeitsgesetz bereits von Hippocrates und Paracelsus beschrieben aber erst Hahnemann führte es als Hauptbestandteil einer medizinischen Heilmethode ein.
Dem Ähnlichkeitsgesetz zufolge kann eine Substanz, die bei einem gesunden Menschen bestimmte Symptome hervorruft, als Heilmittel für Kranke mit diesen, bzw. ähnlichen Symptomen, eingesetzt werden. Hierzu ein Beispiel: Kommen wir mit Brennnesseln in Berührung, leiden wir an Juckreiz, brennenden Schmerzen und Quaddeln. Wenn jemand diese Symptome hat ohne dass er mit Brennnesseln in Berührung gekommen ist, hilft das homöopathische Mittel Urtica urens, die homöopathisch aufbereitete Brennnessel.

Die zweite Grundlage der Homöopathie stellt die Verschreibung von Heilmitteln für Symptom-Muster und nicht für isolierte Symptome dar. Dieses zweite Prinzip ist vor allem für die Behandlung chronischer Erkrankungen wichtig. Jede Krankheit besteht nicht nur aus einem isolierten Symptom, sondern aus einer Kombination von körperlichen, emotionalen und geistigen Symptomen. Folglich werden in der Homöopathie Mittel verabreicht, die individuell auf die Gesamtheit aller Krankheitssymptome abgestimmt sind. Die Grundlage der Verschreibung ist also nicht die Diagnose oder Krankheit sondern die homöopathische Anamnese (Symptomerhebung), in welcher die individuellen Symptome des Patienten ermittelt werden.
Bei dem Thema „Verletzungen“ wird gemäß der Ursache oder Art der Verletzung (Schnittwunde, Risswunde, Stichwunde, etc.) verschrieben. Bei den Themen „Sonnenbrand“, „Sonnenstich“, „Blasenentzündungen“ und „Magen-Darmbeschwerden“ müssen bei der Verschreibung auch individuelle Symptome, bzw. Symptom-Muster, berücksichtigt werden.

Die dritte Grundlage der Homöopathie ist die Potenzierung. Samuel Hahnemann stellte fest, dass die Verabreichung mancher Substanzen Verschlimmerungen oder Vergiftungen hervorriefen. Deswegen arbeitete er mit Verdünnungen und  es stellte sich heraus, dass die Heilwirkung abnahm. Er experimentierte weiter und schließlich ging er dazu über, Substanzen nicht nur in vielen aufeinanderfolgenden Schritten mit einem Trägerstoff zu verdünnen, sondern auch durch den pharmakologischen Prozess des Verreibens oder Verschüttelns zu potenzieren. Durch diesen Prozess wird die Originalsubstanz allmählich verringert und je häufiger ein homöopathisches Mittel verdünnt und verschüttelt/verrieben oder potenziert wird, desto wirkungsvoller wird es. Das Paradoxon der Potenzierung gibt immer wieder Anlass zu kritischen Diskussionen über die Wirkungsweise der homöopathischen Heilmethode. Andererseits ist jedoch bekannt, dass homöopathische Mittel, wenn sie gemäß den Regeln der klassischen Homöopathie angewendet werden, keine gefährlichen Neben – oder Wechselwirkungen verursachen, da sie nur noch sehr geringe Dosen der Ausgangssubstanz enthalten.

Ist eine Ausganssubstanz 1:10 verdünnt, wird dies durch den Buchstaben D gekennzeichnet. Ist sie im Verhältnis 1:100 verdünnt, gibt man ihr den Buchstaben C. Die Ausgangssubstanz eines homöopathischen Mittels in der D12 wurde also in 12 aufeinanderfolgenden Schritten im Verhältnis 1:10 verdünnt und potenziert (verrieben und/oder verschüttelt) und eine C30 wurde in 30 aufeinanderfolgenden Schritten im Verhältnis 1:100 verdünnt und potenziert. Die Herstellung homöopathischer Medikamente erfolgt nach strengen Vorschriften gemäß dem Homöopathischen Arzneibuch (HAB).

Das Wirkspektrum eines homöopathischen Arzneimittels, genannt Arzneimittelbild, ergibt sich aus den pharmakologischen Erkenntnissen über eine Substanz, den langjährigen Erfahrungen in der Anwendung am Kranken in Verbindung mit den Arzneimittelprüfungen: Freiwillige Testpersonen nehmen wiederholt ein ihnen unbekanntes Mittel ein und dokumentieren genau, welche Symptome sie dabei produzieren. Homöopathie basiert also nicht auf Tierversuchen! Mittlerweile sind in der Homöopathie über 2000 Mittel bekannt, die aus pflanzlichen, menschlichen, tierischen, mineralischen, chemischen Ausganssubstanzen oder aus Metallen oder Säuren hergestellt werden. Weltweit werden seit dem Bestehen der Homöopathie kontinuierlich neue Ausgangssubstanzen geprüft und somit nimmt die Zahl der homöopathischen Arzneimittel stetig zu.

Einnahme homöopathischer Mittel

Generell sollten homöopathische Mittel 30 Minuten vor oder nach dem Essen oder Trinken eingenommen werden. Während dieser Zeit sollte man nicht Rauchen. Während der gesamten Behandlungsdauer sollten folgende Substanzen gemieden werden, da sie die Heilwirkung homöopathischer Mittel beeinträchtigen könnten: Kaffee, koffeinhaltige Getränke (wie Cola), Kamille, Kampfer, Pfefferminze, Salbei. Benutzen Sie eine Zahnpasta ohne ätherische Öle, wie z.B. die Calendula-Zahnpasta von der Firma Weleda® oder die mentholfreie Zahnpasta von der Firma Elmex®. Achten Sie auch darauf, dass Kaugummis, Erkältungsbäder, Hustenpastillen und Hustenbalsame frei von den genannten Substanzen sein sollten.
Homöopathische Medikamente sollten nicht mit Metall in Berührung kommen. Die Einnahme sollte mit einem Plastik – oder Porzellanlöffel erfolgen.
Werden Globuli (Streukügelchen) oder Tabletten direkt eingenommen, lässt man sie einfach auf der Zunge zergehen. Auf keinen Fall kauen!
Die Einnahme von Globuli oder Tabletten in Wasser erfolgt folgendermaßen: Die beschriebene Anzahl in 200 ml Wasser auflösen, vor jeder Einnahme kräftig mit einem Plastik – oder Porzellanlöffel umrühren und einen großen Schluck einnehmen – vor dem Runterschlucken ca. 30 Sekunden im Mund behalten! Homöopathische Mittel werden über die Mundschleimhaut in den Körper aufgenommen.

Dosierung homöopathischer Mittel

Einnahme in D12-Potenzen – allgemeine Richtlinie gemäß Wiesenauer und Kirschner-Brouns (2015): Am 1. und 2. Tag 4x täglich 3 Globuli auf der Zunge zergehen lassen und ab dem 3. Tag 2x täglich.
Achtung: Sobald die Beschwerden besser werden, sollte die Einnahme homöopathischer Medikamente, egal in welcher Potenz, gestoppt werden! Eine Faustregel in der Homöopathie ist, dass während einer Besserung des Zustandes keine weitere Einnahme mehr erfolgen sollte! Nimmt man nämlich homöopathische Medikamente zu häufig ein, besteht die Gefahr, dass sich bestehende Symptome verschlimmern oder dass man sich einer Arzneimittelprüfung unterzieht. Die Einnahme sollte auch immer dann gestoppt werden, wenn sich bestehende Symptome verschlimmern, was auf eine Heilreaktion hindeutet. Mit der Einnahme kann dann fortgefahren werden, wenn nach einer erfolgten Besserung wieder eine deutliche Verschlechterung der Beschwerden stattfindet.

Einnahme in C30-Potenzen – allgemeine Richtlinien: 3 Globuli auf der Zunge zergehen lassen und abwarten. Wenn die Wirkung des Medikaments nachlässt, kann man weitere 3 Globuli in 200 ml Wasser auflösen, kräftig mit einem Plastik – oder Porzellanlöffel umrühren, und einen Schluck wie beschrieben einnehmen. (Falls die Auflösung in Wasser zu umständlich oder nicht möglich ist, dann wieder 3 Globuli auf der Zunge zergehen lassen). Die Einnahme kann wiederholt werden, wenn nach einer erfolgten Verbesserung der Symptome wieder eine deutliche Verschlechterung stattfindet. Die oben beschriebenen Richtlinien gelten auch für C30-Potenzen!

Notfälle

Bei schweren, lebensbedrohlichen Verletzungen muss natürlich immer der Notarzt (112) angerufen werden oder bei weniger bedrohlichen aber ernsten Situationen der ärztliche Bereitschaftsdienst (116 117). Doch auch in solchen Fällen kann der Zustand mithilfe von homöopathischen Mitteln erleichtert werden.

Verletzungen/Schockzustände

Arnica montana (Bergwohlverleih)

Das „1. Verletzungsmittel“, „Erste-Hilfe-Mittel“ oder „Wundheilmittel“. Es ist das wichtigste Mittel nach Verletzungen jeder Art mit oder ohne Schock. Haupteinsatzgebiete: Folgen von stumpfen Verletzungen, Prellungen und Schlägen. Es wirkt bei allen Verletzungen schmerzvermindernd und  blutstillend bei inneren und äußeren Blutungen. Deswegen wird es auch bei offenen Wunden eingesetzt. Es beschleunigt die Wundheilung und verhindert im Vorfeld starke Schwellungen und Blutergüsse. Es hilft, den ersten Schreck oder Schock nach Verletzungen zu überwinden.
Arnica hilft auch bei Muskelkater und Zerschlagenheitsgefühl nach körperlichen Überanstrengungen oder Sport.
Auch bei allen weiteren Formen von Verletzungen sollten Sie zuerst eine Gabe (3 Globuli) Arnica und dann das spezifische homöopathische Mittel für die jeweilige Verletzung einnehmen!  Zwischen der Einnahme von Arnica und dem spezifischen Verletzungsmittel sollte mindestens ein 5-minütiger Abstand sein. Wenn es sich um stumpfe Verletzungen, Prellungen und Schläge handelt, dann ausschließlich Arnica einnehmen!

Schockzustände nach Unfällen, Verletzungen

Aconitum (Sturmhut) ist ein weiteres Mittel gegen Schockzustände. Die Betroffenen sind ruhelos und haben panische Angst zu sterben. Typisch ist eine ausgeprägte, panikartige körperliche und geistige Unruhe. Die Patienten sind entweder durch eine Verletzung in diesen Schockzustand geraten oder haben einen Unfall miterlebt.
Aconitum einnehmen, wenn der beschriebene Schockzustand trotz der Einnahme von Arnica vorhanden ist.

Zerrungen, Verstauchungen, Verrenkungen

Auch hier ist das erste Mittel Arnica. Falls trotz der Einnahme von Arnica noch Schmerzen vorhanden sind, werden, je nach Art der Schmerzen, entweder Rhus toxicodendron oder Bryonia zusätzlich eingesetzt:

Rhus toxicodendron (Giftsumach) ist indiziert, wenn der betroffene Körperteil in der Ruhe und zu Beginn der Bewegung schmerzt. Fortgesetzte Bewegung und Wärme erleichtern die Beschwerden. Es besteht große Unruhe und Bewegungsbedarf. Nachts sind die Schmerzen am schlimmsten (Ruhe). Die Schmerzen fühlen sich an, als ob ein Muskel oder eine Sehne vom Ansatz abgerissen würden.

Bryonia (Weiße Zaunrübe) wird dann eingesetzt, wenn das Gelenk bei der kleinsten Bewegung schmerzt und die Schmerzen sich stechend und reißend anfühlen. Kalte Umschläge mindern die Schmerzen und Wärme verschlimmert. Starker Druck auf die betroffene Stelle bessert und leichte Berührung ruft eine starke Verschlimmerung der Schmerzen hervor.

Schläge aufs Auge (blaues Auge):

Augenverletzungen sollten immer vom Augenarzt untersucht werden!
Erstes Mittel (Sofortmaßnahme): Arnica, um das Auftreten einer Schwellung und eines Blutergusses zu verhindern. Ist der Zeitpunkt des Schlags schon eine Weile her und es besteht bereits eine Schwellung mit Bluterguss, dann ist Ledum (Sumpfporst) das Mittel der Wahl. Wenn der Augapfel stark schmerzt, nach der Einnahme von Arnica mit Symphytum (Beinwell) fortfahren. Symphytum verhindert Linsentrübung und kommt insbesondere dann zum Einsatz, wenn umliegende Knochenteile mitverletzt wurden.

Fremdkörper im Auge

Sofort zum Augenarzt gehen und den Fremdkörper auf keinen Fall selbst entfernen! Um das Abstoßen des Fremdkörpers zu erleichtern gibt man Silicea (Kieselsäure).

Allgemeine Maßnahmen bei Wunden und Blutungen neben Arnica:

Starke arterielle, also hellrote Blutungen, sofort abbinden (Druckverband) und den Notarzt benachrichtigen + sofort Arnica und Millefolium (Schafgarbe) im 5-minütigen Wechsel geben.

Wunden mit dunklem, also venösem Blut, ausbluten lassen. Falls kein Blut kommt, um die Wunde herum eine leichte Druckmassage vornehmen bis es blutet, um Vergiftungen zu vermeiden!

Danach die Wunde mit Wasser und Calendula-Urtinktur reinigen: In ca. 200 ml lauwarmes Wasser 5 Tropfen Calendula-Urtinktur (Ringelblume) von der DHU oder einer anderen Firma hinzufügen. Fremdkörper vorher entfernen! Die Reinigung erfolgt mit einem sauberen Baumwolltuch von innen nach außen.
Calendula-Urtinktur stillt die Blutung, desinfiziert und fördert die Bildung von neuem Gewebe. Man kann sie unverdünnt direkt auf die Blutung aufträufeln, auch bei Schnittwunden – die Blutung lässt dann sofort nach.
Durch die Calendula-Urtinktur werden Infektionen und spätere Eiterungen verhindert, die Wundheilung angeregt und die Narbenbildung wesentlich verringert.
Wenn die Blutung der Wunde schwächer wird, sollte man aufhören, die letzten herausquellenden  Blutstropfen abzuwischen. Das Blut kann so schneller gerinnen. Es bildet sich Schorf über der Wunde, der ein Schutz gegen Verunreinigung ist. Er sollte nicht abgerissen werden. Er fällt von alleine ab, wenn sich darunter frisches Gewebe gebildet hat. Zupft man Schorfe immer wieder ab, verstärkt das die Narbenbildung. Ein Verband oder Pflaster sollte nur bei größeren Wunden angebracht werden.

Risswunden

Calendula homöopathisch ist auch ein sehr wichtiges Mittel bei jeglicher Art von RISSWUNDEN. Risswunden können z.B. beim Zahnarzt nach einer Zahnextraktion entstehen, aber auch durch Bisse von Tieren (wenn gerissen wurde) oder bei der Geburt (Dammriss). Es verhindert und heilt Eiterungen, ist aber auch das Mittel der Wahl bei alten eiternden Wunden.

Schnittwunden

Das Mittel bei SCHNITTWUNDEN heißt Staphysagria (Rittersporn). Dieses Medikament kommt bei glatten Schnitten zur Anwendung, wenn Schnittwunden von sehr scharfen Instrumenten herrühren (chirurgische Werkzeuge, Rasiermesser, Scherben, Messer allgemein, etc.). Auch hier nimmt das Medikament den Schmerz, fördert die Wundheilung und reduziert die Narbenbildung.

Stichverletzungen

Bei STICHVERLETZUNGEN wird Ledum (Sumpfporst) eingesetzt. Es kommt zur Anwendung bei Stichverletzungen, die von Insekten, Spritzen, Dolchen, Messern, Hunden – und Katzenbissen (Eckzähne) herrühren, sowie bei Stichwunden durch in die Fußsohle eingetretene Nägel.

Ein typisches Begleitsymptom der Stichwunden, die Ledum benötigen, ist ein Kältegefühl der verletzten Teile, Verschlechterung durch lokale Wärme und Erleichterung durch lokale Kälteanwendung. Ledum kann bei Stichverletzungen jedoch auch dann eingenommen werden, wenn das beschriebene Begleitsymptom nicht vorhanden ist.

Ledum ist auch das Medikament der Wahl für alte Blutergüsse, die eine grünliche bis schwarze Farbe haben.

Wenn Stichverletzungen an Handflächen und Fußsohlen auch nach der Einnahme von Ledum noch schmerzen, sollte das homöopathische Mittel Hypericum (Johanniskraut) eingenommen werden. Hypericum ist nämlich das große Mittel zur Behandlung von Nervenverletzungen und Verletzungen von Körperstellen, die mit vielen Sinnesnerven durchzogen sind.

Quetschungen/Verletzungen der Fingerspitzen, abgerissene Nägel:

Hypercium einnehmen, da es sich um eine Verletzung von nervenreichem Gewebe handelt!

Hypericum auch bei Schmerzen entlang der Nervenbahn nach jeder Art von Verletzung!

Entsteht bei den beschriebenen Wunden ein aufwärtsschiessender oder stechender Schmerz entlang der Nervenbahn (= fadenartiger Schmerzverlauf), kommt Hypericum wieder zum Einsatz.
Hypericum wird auch nach Zahnextraktionen eingesetzt, wenn stechende und schießende Schmerzen entlang der Nervenbahn auftreten.

Stürze auf die Wirbelsäule, Verletzungen des Steißbeins

Auch hier wieder eine Indikation für Hypericum, da die Wirkbelsäule von nervenreichem Gewebe durchzogen ist (Rückenmark), bzw. weil von der Wirbelsäule Nerven abgehen. Typisch sind auch hier Schmerzen entlang der Nervenbahn (Schmerzverlauf wie ein Faden).

Haarausfall nach Verletzungen

Erfahrungswerte von Homöopathen zeigen, dass sich auch hier Hypericum bewährt hat.

Nachbehandlung von Operationen

Arnika und Staphysagria in der C30 (3 Globuli) direkt nach der Operation einnehmen und 3 Stunden später wiederholen. Zwischen den Einnahmen von Arnika und Staphysagria sollten mindestens 10 Minuten Abstand sein.
Bei Übelkeit und Erbrechen nach einer Operation oder bei heftigem Würgen und erfolglosem Erbrechen wird Nux vomica (Brechnuss) eingesetzt. Nux vomica ist das Hauptmittel nach Missbrauch von Medikamenten (Narkose).

Generell kann man sagen, dass die Homöopathie die Wundheilung fördert, Infektionen verhindert und schmerzstillend wirkt.

Insektenstiche/-bisse

Zeckenbisse

Nach einem Zeckenbiss die Zecke mit einer Zeckenzange entfernen, mit Calendula-Urtinktur durch direktes Aufträufeln desinfizieren und Ledum C30 einnehmen (am besten direkt nach dem Entfernen der Zecke 2x 3 Globuli im Abstand von 3 Stunden lutschen – alles Weitere sollten Sie dann mit Ihrem Arzt, bzw. Homöopathen absprechen)!

Mücken – und Bremsenstiche

Ledum wird eingenommen, wenn Mücken – und Bremsenstiche heftig jucken oder brennen.
Wenn sich die Stiche nach Ledum nicht zurückbilden und eine geschwürige Schwellung verursachen, wird Carbolicum acidum (Karbolsäure) eingenommen.

Bienenstiche

Falls der Stachel noch steckt, sollte dieser durch Herausdrücken entfernt werden. Der Stachel sollte nicht mit den Fingernägeln oder einer Pinzette herausgezogen werden, denn dadurch wird noch mehr Gift in die Wunde gepresst. Danach den Stich immer wieder mit Salzwasser betupfen oder eine aufgeschnittene Zwiebel auflegen. Werden die Schmerzen und die Schwellung dadurch nicht gelindert, sollte Apis mellifica (Honigbiene) eingenommen werden.

Wespen – und Hornissenstiche

Der Vorgang ist derselbe wie bei Bienenstichen. Bei bleibenden Schmerzen und Schwellungen wird jedoch Vespa crabro (Hornisse) genommen (und nicht Apis mellifica).

Stiche, egal welcher Art, mit hellroter Verfärbung und wässriger Schwellung

Stiche, egal welcher Art, die sich hellrot verfärben und wässrig anschwellen, stechende und brennende Schmerzen verursachen mit Besserung durch Kühlung: Apis mellifica einnehmen.

Weitere Maßnahme bei Hautirritationen durch irgendwelche Insektenstiche

Die Bach Rescue-Creme auftragen oder die Stelle mit den Bach Rescue-Remedy Tropfen beträufeln – beides in Apotheken erhältlich.

Prophylaxe gegen Insektenstiche

Um Insektenstiche im Vorfeld zu vermeiden, kann man sich mit Nelken – oder Lavendelöl einreiben.
Die chronische Neigung, permanent von Insekten gestochen zu werden, bzw. heftige Schwellungen und Rötungen nach Insektenstichen zu entwickeln, sollte konstitutionell behandelt werden. Das heißt, nach einer ausführlichen Befragung (Erstanamnese) wird von einem Homöopathen ein individuelles oder Konstitutionsmittel verabreicht.

Sonnenbrand/Verbrennungen

Vermeidung von Sonnenbrand

Ich möchte vor allem betonen, wie man einen Sonnenbrand im Urlaub vermeiden kann!

Man sollte sich nicht in die Mittagssonne (UV-Strahlung am stärksten) legen.

Am ersten Tag nur 20 bis 30 Min. Sonnenbaden (je nach Hauttyp auch mehr) und an den folgenden Tagen langsam steigern.
Zuviel Sonne bewirkt ein vorzeitiges Altern der Haut! (Faltenbildung, Dünnwerden der Haut!).

Vermeidung von Sonnenallergie

Um eine Sonnenallergie zu vermeiden, die in der Regel durch die Kombination von Sonnencrème und Sonne hervorgerufen wird, sollten hypoallergene Sonnengels verwendet werden! Sonnengels beinhalten weniger Emulgatoren     (= Mittel zur Mischung zweier eigentlich nicht mischbarer Flüssigkeiten) als Sonnencrèmes. Emulgatoren und Konservierungsstoffe verursachen bei vielen Menschen in Kombination mit der Sonne eine Sonnenallergie!

Deshalb sollte man Sonnengels mit wenig Konservierungsstoffen (hypoallergen) und einem hohen Lichtschutzfaktor benutzen. (Sonnengels am besten in der Apotheke oder im Reformhaus kaufen).

Sonnengels sollte man jede Stunde erneut auftragen, sowie nach jedem Schwimmen oder nach jeder körperlicher Anstrengung. UV-Strahlung durchdringt das Wasser und wird durch Reflexion an hellem Sand, Wasser oder Schnee verstärkt.

Trocknet man die Haut nach dem Schwimmen nicht ab, verstärkt das die Wirkung der UV-Strahlung. Ölige Präparate steigern die Wirkung der UV-Strahlung (ölige Präparate werden zur Intensivierung der Bräune verwendet). Einen gewissen Schutz gegen Sonnenbrand und gegen vorzeitiges Altern der Haut bietet eine Vitamin-E-haltige Crème.

Hier ein einfaches Rezept, welches Sie sich in der Apotheke herstellen lassen können:

Unguenti emulsificantis aquosi  30 g
d-Alpha Tocopherylacetati 600 I.E.

Diese Vitamin-E-haltige Crème sollte täglich nach dem Sonnenbaden auf alle der Sonne ausgesetzten Teile aufgetragen werden.

Äußerliche Maßnahmen bei Sonnenbrand/Verbrennungen

Falls trotzdem Sonnenbrand auftritt und die Haut nicht offen ist, kann man auf die befallenen Stellen Aloe-vera-Gel oder Naturjoghurt auftragen. Der Homöopath A. Voegeli empfiehlt wiederholtes Abwaschen mit hochprozentigem Alkohol. Der Homöopath Ravi Roy empfiehlt, unverdünnten Obstessig auf die Haut aufzutragen. Diese Maßnahme wirkt schmerzlindernd und wundheilend.

Homöopathie bei Sonnenbrand und Verbrennungen:

Für eventuellen Schock durch Sonnenbrand, bzw. Verbrennungen zu Beginn einmalig 3 Globuli Arnica einnehmen!

Bei tiefroter, flacher Haut und Linderung der Schmerzen durch äußerliche Wärme, wird Belladonna (Tollkirsche) eingenommen: 3 Globuli in Wasser auflösen und über 2 Tage schluckweise trinken (unbedingt den zu Beginn genannten Dosierungshinweis berücksichtigen!). Belladonna ist das wichtigste homöopathische Mittel bei Sonnenbrand!

Ist die Haut rot, heiß und stark geschwollen, die Schmerzen stechend und brennend mit Linderung durch äußerliche Kälte, wird Apis mellifica eingenommen (Einnahme wie Belladonna).

Bei hellroter, trockener und heißer Haut ohne Schwellung mit Besserung durch äußerliche Kälte, wird Aconitum verabreicht (Einnahme wie Belladonna).

Entstehen juckende Bläschen mit Linderung durch äußerliche Kälte – die Betroffenen sind ruhelos und haben viel Durst: Rhus toxicodendron einnehmen (Einnahme wie Belladonna).

Blasen sollten wegen der Infektionsgefahr auf keinen Fall aufgestochen werden!

Bei großen, brennenden Blasen mit Besserung durch Kälte: Cantharis (Spanische Fliege) einnehmen (Einnahme wie Belladonna).

Bei stärkeren Verbrennungen mit brennenden Schmerzen, brennenden Bläschen und Linderung durch äußerliche Wärme: Arsenicum album (Weisses Arsenik) (Einnahme wie Belladonna).

Sieht man bereits rohes Fleisch und sind die Schmerzen heftig: Causticum (Ätzstoff) einnehmen (Einnahme wie Belladonna) und den Notarzt oder Ärztlichen Bereitschaftsdienst rufen!
Sonnenstich

Vermeidung von Sonnenstich

Kopfbedeckung tragen

Ausreichend Wasser und Salz zu sich nehmen!

Der Urin sollte immer hellgelb sein. Tiefgelber bis bräunlicher Urin deutet auf eine Austrocknung hin!
Bei einem abrupten Übergang in ein heißes Klima nimmt die Schweißproduktion im Laufe von etwa 6 Wochen beständig zu. Während dieser Zeit können die Salzverluste durch die erhöhte Schweißproduktion bis zu 25 Gramm pro Tag betragen. Innerhalb von 6 Wochen können die Salzverluste auf 3 Gramm pro Tag zurückgehen. Die Anpassung an ein heißes Klima kann also mehrere Wochen dauern und wird auf Kurzreisen nicht erreicht. Deswegen ist salzarme Kost bei Kurzurlauben in heißer Witterung nicht sinnvoll! Jedem Liter aufgenommener Flüssigkeit (Suppe, Tee, Wasser, Limonade) sollte ½ Teelöffel Salz hinzugefügt werden, um Salzmangel zu vermeiden. Ich empfehle hier natürliches Meersalz oder Himalaya-Salz aus dem Reformhaus oder Bioladen, da es natürlich gebundenes Jod enthält und nicht künstlich hinzugefügtes.

Man sollte sich so viel wie möglich im Schatten aufhalten und nicht in der Sonne einschlafen!

In den ersten heißen Tagen sollten starke körperliche Anstrengungen vermieden werden!

Das Trinken von Alkohol sollte möglichst unterlassen oder stark eingeschränkt werden, da Alkohol die Entwässerung begünstigt.

Um Überanstrengungen zu vermeiden, sollte man sich nach den Mahlzeiten ausruhen (nicht an der prallen Sonne!)

Homöopathie bei Sonnenstich

Kommt es trotzdem zum Sonnenstich, welcher sich durch heftige Kopfschmerzen, Übelkeit, Fieber, Schwindel und Ohrensausen durch unmittelbare Einwirkung der Sonnenstrahlen auf den unbedeckten Kopf und Nacken äußert, werden, je nach Art der Schmerzen, entweder Belladonna oder Glonoinum, eingesetzt:

Belladonna
Bei hochrotem Gesicht, weiten Pupillen, pulsierenden Halsschlagadern, starken  klopfenden Kopfschmerzen, die gelindert werden, wenn man den Kopf in den Nacken legt. Am besten in Wasser auflösen und schluckweise trinken (Dosierungshinweis berücksichtigen!).

Glonoinum (Nitroglyzerin)
Das Zurückbeugen des Kopfes verschlimmert den Kopfschmerz. Der Betroffene, der Glonoinum benötigt, hat rasende, pulsierende Kopfschmerzen mit dem Gefühl, als ob der Kopf zerspringen würde, bzw. der Schädel platzen würde. Es besteht ein plötzlicher Blutandrang zum Kopf mit Vergrößerungsgefühl des Kopfes. Meist spüren die Betroffenen ein Pulsieren im ganzen Körper. (Einnahme wie Belladonna!)

Weitere wichtige Maßnahme bei Sonnenstich

Zusätzlich gibt man dem Betroffenen mindestens 6 Std. lang Salzwasser schluckweise zu trinken (einen gestrichenen Teelöffel Meer – oder Himalayasalz in einem halben Liter Wasser auflösen).

Magenverstimmung/Durchfall

Im Ausland wird man mit einem anderen Klima und anderen Speisen konfrontiert. Bei z.B. Asienreisen haben wir es mit völlig anderen Bakterienkulturen zu tun. Wenn wir sowieso einen schwachen Magen oder Darm haben, reagieren wir im Urlaub oftmals mit Magenverstimmung, Durchfall und/oder Verstopfung.

Bei Fernreisen ist es generell wichtig, kein Wasser aus dem Wasserhahn zu trinken. Man sollte das Wasser aus Wasserflaschen trinken und auch beim Zähneputzen abgefülltes Wasser verwenden. Speiseeis und Eiswürfel sollten gemieden werden. Obst sollte man mit abgefülltem Wasser waschen. Bei Reisen nach Asien sollte man gekochte Speisen bevorzugen und in Restaurants Rohkost meiden (Wasser!). Durch unreines, infiziertes Wasser oder infizierte Lebensmittel kann man Krankheiten wie Cholera (extremer Durchfall, Erbrechen bis zur Austrocknung), Hepatitis A, Ruhr (blutig-schleimige Durchfälle) bekommen. Außerdem ist es immer besser, auf sehr fettige Speisen zu verzichten.

Homöopathie bei Magenverstimmung mit Durchfall

Pulsatilla (Küchenschelle)

Magenverstimmung mit Übelkeit und wässrigem Durchfall nach zu vielen fetten, öligen Speisen, bzw. nach Durcheinanderessen von Fettem, Süßem, Gebratenem, Speiseeis, Gebäck, Sahnetorten. Die Betroffenen haben das Gefühl von Schwere im Magen wie von einem Stein, sie verlangen nach frischer Luft und sind oft weinerlich.

Arsenicum album

Übelkeit, Erbrechen und Durchfall nach dem Genuss von Speiseeis, Eiswürfeln oder wässrigem Obst wie Melonen. Arsenicum album ist ganz wichtig bei Vergiftungserscheinungen mit Übelkeit und Durchfall nach dem Genuss von tierischem Eiweiß wie Fleisch, Wurst oder Fisch. Oftmals gehen die Symptome mit Erbrechen einher. Menschen, die dieses Mittel brauchen, entwickeln eine große Schwäche, brennende Schmerzen im Magen mit dem Verlangen nach warmen (!) Getränken. Kalte Getränke werden schlecht vertragen und  eventuell sofort wieder erbrochen. Zusätzlich sind diese Menschen sehr ängstlich und unruhig. Arsenicum album ist das Hauptmittel bei Lebensmittelvergiftungen!

Veratrum album (Weiße Nießwurz)

Helfen Pulsatilla und Arsenicum album nicht und besteht Übelkeit mit heftigem Erbrechen und reichlichem, meist grünlichem, Durchfall mit brennendem, unstillbarem Durst auf große Mengen kalten Wassers, kalten säuerlichen Getränken, ist Veratrum album angezeigt. Es besteht Verlangen nach sauren Dingen wie z.B. Zitrone  und/oder Salzigem.

Natürlich sollte man auch darauf achten, dass man nicht zu viel (!) isst.

Prophylaxe gegen Magenverstimmung

Um seinen Magen im Vorfeld, also vor Reiseantritt, zu trainieren, d.h. die Produktion von Magensäure anzuregen, kann man 4 Wochen vor dem Urlaub anfangen, täglich einen Bittertee zu trinken. Bitterstoffe regen die Magendrüsen, die Leber und die Bauchspeicheldrüse an. Produzieren wir in ausreichender Menge Magensäure, kann unser Magen die Nahrung und die darin enthaltenen Bakterien besser verdauen. Bakterien, die Krankheiten wie Durchfall verursachen, sind nichts anderes als Eiweiße. Ein gut trainierter Magen tötet diese durch die Magensäure ab.

Ich empfehle folgende Teemischung:

Löwenzahn 30g
Schöllkraut 20g
Thymian 30g
Engelwurz 20g
Zitronenmelisse 30g

Am besten ein – bis zweimal täglich 30 Minuten vor den Hauptmahlzeiten trinken. Zubereitung: Einen gehäuften Teelöffel mit ca. 200 ml kochendem Wasser übergießen und ca. 20 Min. abgedeckt ziehen lassen.

Reiseverstopfung

Allgemeine Maßnahmen gegen Reiseverstopfung:

Viel Wasser trinken, morgens als erstes auf nüchternen Magen heißes Wasser trinken (30 Min. vor dem Frühstück). Viel ballaststoffreiche Kost zu sich nehmen, viel gegartes Gemüse essen, nicht zu fett essen, abends wenig essen, kleine Mahlzeiten zu sich nehmen, nicht zu viel essen, auf ausreichend Bewegung achten. Alkohol meiden, da so die Leber belastet wird. Bauchmassage gemäß dem Darmverlauf (Uhrzeigersinn).

Im Ausland kann man seine Galle (Fettverdauung) zusätzlich mit Artischockentabletten unterstützen (erhältlich in Apotheken, Reformhäusern). Trockenfrüchte, insbesondere ungeschwefelte Aprikosen, wirken ebenfalls einer Verstopfung entgegen.

Homöopathie bei Reiseverstopfung

Opium (Opium)

Leidet man an hartnäckiger Verstopfung ohne Stuhldrang, ist Opium C30 das Mittel der Wahl (in der D12 ist noch Materie der Ausgangssubstanz enthalten, in der C30 nicht mehr – Opium ist eine Droge!). Der Patient verspürt keinen Stuhldrang. Falls Stuhlgang erfolgt, dann in runden, harten, schwarzen Kugeln.

Nux vomica (Brechnuss)

Verstopfung mit häufigem, vergeblichem Stuhldrang. Das heißt, die Betroffenen haben das Gefühl, auf die Toilette zu müssen und wenn sie dort sind, ist Stuhlgang unmöglich.

Lycopodium clavatum (Bärlappsporen)

Ängstlichkeit und Unsicherheit, weil man weit weg von zuhause ist mit Abneigung gegen öffentliche Toiletten. Verstopfung mit Blähungen und Hartleibigkeit. Kommt es zum Stuhlgang, wird viel Zeit auf der Toilette dafür benötigt. Der Stuhl ist anfangs hart und dann weich bis flüssig.

Blasenentzündungen

Nachfolgend werden 5 wichtige homöopathische Mittel für akute Blasenentzündungen vorgestellt. Wenn jedoch akute Blasenentzündungen immer wieder auftreten, also eine chronische Neigung besteht, immer wieder Blasenentzündungen zu entwickeln, sollte eine Konstitutionsbehandlung vorgenommen werden, um diese chronische Schwäche individuell zu behandeln.

Cantharis

Blasenentzündungen mit unerträglichem Brennen und ständigem, schmerzendem Harndrang. Starke brennende, schneidende Schmerzen vor, während und nach dem Urinieren. Der Harn geht nur tropfenweise ab. Typisch ist, dass während der Blasenentzündung ein starkes sexuelles Verlangen besteht. Jeder abgehende Urintropfen brennt wie ätzende Säure oder schmerzt wie von einer Rasierklinge (schneidende Schmerzen). Der Urin ist dunkel und blutig.

Aconitum

Die Blasenentzündung beginnt plötzlich mit Fieber ohne Schweiß und ist häufig Folge von kaltem, trockenen Wind oder Sitzen auf einer kalten Fläche. Auch ein Schreck oder Schock kann ursächlich sein. Die Schmerzen sind heftig, die Schmerzqualität ist reißend, schneidend und brennend. Es besteht ein ständiger Harndrang, der Urinabgang ist schmerzhaft, der Urin wird heiß oder brennend empfunden. Der Urin geht tropfenweise ab. Die Betroffenen sind ängstlich und unruhig.

Belladonna

Rascher Beginn der Blasenentzündung mit fiebriger Hitze und Schweiß. Folge von Unterkühlung nach starker Erhitzung, z.B. beim Baden. Die Blasengegend ist sehr druck – und berührungsempfindlich und schmerzhaft bei Erschütterung des Körpers (Gehen). Typisch sind die heftigen, brennenden Schmerzen in der Blase, verbunden mit einem anhaltend, starken, schmerzhaften Harndrang. Den Betroffenen ist heiß und kalt zugleich, häufig ist der Kopf rot mit pulsierendem Gefühl der Halsschlagadern. Typisch ist, dass gleichzeitig die Arme und Beine kalt sind.

Dulcamara (Bittersüßer Nachtschatten)

Blasenentzündung infolge von feuchtkaltem Wetter, Sitzen auf feucht-kaltem Boden, Durchnässung oder Unterkühlung. Typisch für dieses Mittel: Blasenentzündung nach Abkühlung durch Tragen von nassen Badesachen. Es besteht ein ständiger, schmerzhafter Harndrang. Der Urin ist schleimig und trübe. Die Beschwerden bessern sich deutlich durch Wärme.

Nux vomica

Blasenentzündungen mit starkem Harndrang und krampfartigen Schmerzen. Typisch ist der Abgang von Stuhl beim Urinieren, bzw. der erfolglose Stuhldrang während dem Urinieren. Ursachen für die Blasenentzündung sind Kälte, Luftzug und vor allem Abkühlung der Füße. Brennende Schmerzen während dem Wasserlassen. Charakteristisch bei diesem Mittel ist die Unfähigkeit zu urinieren trotz Harndrang. Der Harnverhalt wird durch heiße Bäder gebessert. Alle Beschwerden bessern sich durch Wärme und verschlimmern sich durch Kälte. Die Betroffenen sind sehr gereizt und gestresst.

Literaturverzeichnis

Katz, T. (1997). Homeopathic treatment during the menopause. Complementary Therapies in Nursing & Midwifery, 3(2), 46-50.
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